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Fertigung digitalisieren? So gelingt die papierlose Produktion – Anleitung

In Kürze

Fertigung Schritt für Schritt digitalisieren und zu einer papierlosen Produktion transformieren.  Ziele und Pilotbereiche festgelegt, ein Kernteam und geeignete digitale Plattformen ausgewählt, Prozesse automatisiert und Mitarbeiter geschult. Mobile Geräte und zusätzliche Funktionen werden implementiert, Fortschritte kontinuierlich überwacht und schließlich ein Rollout geplant. Wichtig ist es, schrittweise vorzugehen, und bei Bedarf das System nach und nach zu optimieren und zu erweitern. Mit einer modularen Systemarchitektur, wie zum Beispiel axxalon flow, können Sie genau die Module nutzen und implementieren, die Sie wirklich benötigen, um den Einstieg in die digitale, papierlose Produktion erfolgreich zu gestalten.

Die Digitalisierung der Fertigung ist ein erstes Unterfangen, um die Vorteile digitaler Technologien auch in der industriellen Produktion zu nutzen. Hier beschreiben wir Ihnen einige praxiserprobte Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihre Produktion zu einer papierlosen Produktion zu wandeln:

1. Bestimmen Sie Ihre Ziele

Identifizieren Sie die Gründe, warum Sie Ihre Produktion digitalisieren möchten. Möchten Sie beispielsweise die Durchlaufzeit verkürzen, ausgereifte Planungssysteme und deren Intelligenz nutzen, Fehler reduzieren, Kosten senken, den Schritt in die papierlose Produktion als Beginn Ihrer digitalen Transformation starten, oder einfach insgesamt effizienter arbeiten?

Praxistipp: Beginnen Sie erstmal mit einem einfachen ersten Schritt, wie dem Einstieg in die papierlose Produktion. Damit können schon viele Probleme behoben werden, effizientere Prozesse gewährleistet und die Grundlage für spätere Erweiterungen gelegt werden.

2. Bestimmen Sie einen Pilotbereich

Erfahrungsgemäß, ist es nicht sinnvoll, ein neues Projekt direkt in der Fläche in die Umsetzung zu bringen, sondern gezielt und bewusst einen Pilotbereich zur Einführung / digitalen Transformation zu definieren. Dies kann eine Abteilung, ein Team, ein Produktsegment oder eine Linie als exemplarischen Pilotbereich sein. Dieser soll dazu dienen, im kleinen Maßstab alle Maßnahmen & neue Systeme zu testen, zu lernen, was noch fehlt. Auch kann in einem Pilotbereich die für das Unternehmen passende Vision und Anwendung erprobt werden. Unterwegs werden Sie viele Stolpersteine entdecken und beseitigen, die selbst bei sorgfältiger Projektplanung in der Fläche zuvor nicht ersichtlich waren. Des Weiteren wird Ihnen der Pilotbereich vor einem zukünftigen Rollout auch als interner Schulungsbereich für Mitarbeiter dienen.

3. Bestimmen Sie ein erstes Kernteam

Zusätzlich zum Pilotbereich sollten Mitarbeiter mit den folgenden Funktionen intern definiert werden:

3.1 Key-User

Wörtlich übersetzt sind dies “Schlüsselnutzer” eines digitalen Systems. Oftmals sind dies Mitarbeiter der Arbeitsvorbereitung, Fertigungssteuerung und der direkten Produktion, welche mit den echten digitalen Lösungen zukünftig arbeiten und aus der echten Praxis der Anwender kommen. Ganz wichtig hierbei: Wählen Sie bewusst freiwillige Mitarbeiter aus, die Lust haben, sich mit der Projektierung, Auslegung und Testen von digitalen Lösungen zu beschäftigen.

3.2 Projektleiter

Zusätzlich zu dem / den Key Usern sollte intern ein Projektleiter definiert werden, welcher die Zielsetzung gemeinsam mit den Auftraggebern des Projektes klärt, interne Ressourcen zur Verfügung stellt und den Projektfortschritt verantwortet. Gleichzeitig ist hier oft eine enge Schnittstelle mit der intern IT zu beobachten und auch dort Arbeitspakete zu überwachen, welche zur Digitalisierung notwendig sind. Wichtig: folgen Sie dem agilen Ansatz des Projektmanagements und beginnen Sie bewusst mit kleinen, einfachen Lösungen und Fortschritten, statt von Anfang an “eine 100 % Lösung” konzipieren zu wollen.

3.3 Abteilungsleiter / Teamleiter des Pilotbereichs

Binden Sie den Verantwortlichen des Pilotbereichs eng ein. Was würde den Mitarbeitern bereits viel Aufwand ersparen? Was sind “echte” Fortschritte? Was ist eher “nice to have”. Letztendlich entscheiden die Anwender, wie wertvoll die eingeführten Lösungen sind.

4. Bestimmen Sie, welche Daten zukünftig digital erfasst und verarbeitet werden müssen

Überlegen Sie, welche Daten in Ihrer Produktion erfasst, angezeigt und verarbeitet werden müssen. Typischerweise sind dies Auftragsdaten mit den dazugehörigen Arbeitsplänen, Rezepturen, Stücklisten, Maschinenparameter, Produktionspläne und Qualitätsdokumenten wie Prüfanweisungen.

5. Implementieren Sie eine digitale Plattform

Wählen Sie eine digitale Plattform aus, die am besten zu Ihren Anforderungen passt. Diese Plattform kann ein ERP-System (Enterprise Ressource Planning), ein MES (Manufacturing Execution System) oder ein spezialisiertes Fertigungssoftwarepaket sein. In unserem Falle ist dies unsere standardisierte Businessintegration Plattform axxalon, welche das digitale Rückgrat der Softwarelösungen bildet. Auf dieser Plattform bauen alle Module und Lösungen des axxalon flow Universums auf und garantieren eine reibungslose Austauschbarkeit zu anderen Systemen, wie Ihrem ERP System, Dokumentenmanagementsystemen oder QS Systemen.

6. Schulen Sie Ihr Personal

Schulen Sie Ihr des Kernteams und des Pilotbereichs, damit es die neue digitale Plattform nutzen kann. Testen Sie gemeinsam ausgiebig die ersten Funktionen anhand des Pilotbereichs.

7. Übertragen Sie Ihre Daten auf die neue Plattform

Übertragen Sie alle notwendigen Daten von Ihren bisherigen Papierdokumenten auf die neue digitale Plattform. Stellen Sie sicher, dass die Testdaten korrekt und vollständig sind.

8. Automatisieren Sie Ihre Prozesse

Überlegen Sie, welche Prozesse automatisiert werden können, um die Effizienz zu steigern. Dies kann die automatische Erfassung von Produktionsdaten, die automatische Generierung von Berichten oder die automatische Benachrichtigung von Mitarbeitern sein. Hierbei sollte die gewählte Lösung schon deutliche Fortschritte mit sich bringen, sonst hätten Sie sich schließlich nicht hierfür entschieden. Mit axxalon flow sind beispielsweise sämtliche Produktionsdaten und Dokumente aus dem ERP System im MES verfügbar und durch die Mitarbeiter abrufbar, incl. Zeiterfassungen und Drag&Drop Auftragsplanung.

9. Nutzen Sie mobile Geräte

Implementieren Sie mobile Geräte wie Tablets oder Smartphones, um Mitarbeitern den Zugriff auf Produktionsdaten und -pläne zu erleichtern. Dies kann auch dazu beitragen, die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und vor allem Abteilungsübergreifend (z. B. Produktion, Maschinen, Produktionsplanung…) aufgrund der gemeinsamen Transparenz, zu verbessern. Auch werden Mitarbeiter befähigt, ortsunabhängig den Produktionsplan, Aufträge, Zeichnungen, Arbeitspläne, Stücklisten oder QM-Dokumente einzusehen und zu bearbeiten.

10. Erweitern Sie Funktionen im Pilotbereich

Testen und integrieren Sie, wenn gewünscht, weitere Funktionen oder Module. Im Pilotbereich können Sie als Unternehmen selbst lernen, was funktioniert, benötigt wird und Fortschritte erzielt, ohne den operativen Betrieb in der restlichen Produktion zu beeinträchtigen. Ein wichtiger Punkt! Schließlich verdienen Sie mit der laufenden Produktion Ihr Geld!

11. Planen Sie einen Rollout

Sind Sie und Ihr Kernteam mit dem erreichten Stand im Pilotbereich zufrieden, planen Sie den Rollout. Welche Abteilungen / Linien / Bereiche sind als Nächstes dran? Gibt es Bereiche, welche andere Lösungen erfordern? Hierfür bietet es sich an, nun wiederum Key-User von anderen Bereichen zu benennen und gemeinsam im Pilotbereich den Rollout in die anderen Bereiche zu planen.

12. Verfolgen Sie Ihre Fortschritte

Überwachen Sie Ihre Fortschritte regelmäßig, um sicherzustellen, dass Ihre Produktion papierlos und effizient bleibt. Überlegen Sie, welche Metriken für Sie wichtig sind, um Ihren Erfolg zu messen.

13. Praxistipp

Beginnen Sie nicht zu groß. Es wird schon ein wesentlicher Fortschritt sein, alleine die bisherigen Unterlagen statt in Papierform für alle Mitarbeiter live und digital zu erhalten. Wenn dies ausgerollt wurde, können Sie schrittweise Erweiterungen Ihres MES planen und dann z. B. die digitale Planung nachziehen. In der Zwischenzeit kann sich das Unternehmen an die neue Software gewöhnen. Erweitern Sie bei Bedarf das System schrittweise. Hierfür ist die modulare Systemarchitektur von axxalon flow bestens geeignet. Nutzen und implementieren Sie die Module, die Sie wirklich benötigen. Mit dem axxalon flow Basismodul sind Sie bereits in der Lage, komplett papierlos in die digitale Produktion einzusteigen.

Sie wollen den Schritt in die digitale, papierlose Produktion gehen? Sprechen Sie uns an! Unsere Produktionsexperten stehen Ihnen in einem unverbindlichen Gespräch gerne zur Verfügung!